Hausmontage
Vier Wände und ein Dach
Erster Tag
Es ist Montag, der 25. November 2024. Es ist neblig, aber für Ende November ungewöhnlich warm. Beste Bedingungen für die Hausmontage. Um 7 Uhr trifft der Trupp von der Gen-Firma ein und wir besprechen den Plan. Für 9 Uhr ist der erste LKW mit Wänden aus Oberösterreich angekündigt. Bis dahin müssen wir alles vorbereitet haben. Zuerst wird der Anhänger mit Werkzeug und Kleinmaterial neben das Haus gestellt. Nachdem man über den Kranplatz nicht mehr reinfahren kann, ist das der erste Hub des Tages.
Wir haben das Paket mit Bauherrenmithilfe gebucht. Ich darf also nicht nur zuschauen, sondern selber Hand anlegen. Davor bin ich schon leicht nervös, aber die Herren machen das nicht zum ersten Mal und schicken mich raus zum LKW. Meine Aufgabe besteht darin, die Hausteile von der Transportsicherung zu befreien und an den Kran zu hängen. Der Kran hebt sie dann über den Zaun an ihren Bestimmungsort, wo das Montageteam schon wartet und das Haus Stück für Stück zusammensetzt. Die Wände sind mit Nummern beschriftet. Meine Aufgabe ist also quasi deppensicher.
Der Kranfahrer sieht von seinem Platz recht wenig und muss eingewiesen werden. Blickkontakt ist essenziell. Ich stelle mich in die Mitte einer Wand und signalisiere ihm damit, wo er die Haken runterlassen soll. Jede Wand hat zwei Hebebänder oben, die jeweils an einen Haken müssen. Die Ketten mit den Haken kommen also direkt in der Mitte runter. Ich schnappe mir einen Haken, gehe damit zu einem der Hebebänder und hänge an. Dann das gleiche mit dem anderen Haken. Ein kurzer Kontrollblick noch, dann ein Daumen hoch für den Kranfahrer. Der spannt zuerst mal die Ketten, hebt die Wand aber noch nicht an. Von der so stabilisierten Wand schraube ich jetzt die letzte Transportsicherung runter. Sobald die Wand frei ist, gebe ich dem Kranfahrer noch ein Signal und er hebt sie hoch.
Nach der dritten oder vierten Wand rennt das System recht flüssig. Man kann anfangs noch gut auf den Wänden herumspazieren. Bei der vorletzten wird die Standfläche aber dann recht schmal. Da steige ich auf die Leiter um. Damit bin ich etwas langsamer, aber wir kommen trotzdem gut voran und machen sogar ein paar Minuten Pause, bevor der LKW wieder kommt und die nächsten Teile bringt.
Am Ende von Tag Eins stehen im Erdgeschoß alle Wände, die Decken liegen drauf, und die Garage ist schon fertig aufgebaut.
Zweiter Tag
Am Dienstag stehen das Obergeschoß und das Dach auf dem Plan. Die Wände kommen jetzt schon sehr routiniert an ihre Plätze. Schade eigentlich, dass heute schon der letzte Krantag ist. Zwischendurch laden wir die Teile für den Dachstuhl vom LKW und heben sie über das Haus in den Garten. Das ist teilweise etwas schwierig, weil hinter dem Haus der Blickkontakt zum Kranfahrer fehlt und der Montagetrupp anderweitig beschäftigt ist. Die Stiege wird als Einzelteil auch direkt an ihren Platz gehoben.
Danach kommt gleich die Decke auf das Obergeschoß und darauf die Teile für das Dach. Die kleineren kommen einfach als Paket hinauf, die größeren werden einzeln an ihren Platz gehoben und direkt fixiert. Schließlich heben wir den Anhänger wieder auf die Straße, denn der Kran fährt jetzt nach Hause.
Der Arbeitstag ist aber noch lange nicht vorbei, denn das Dach soll bis auf die Eindeckung heute noch fertig werden. Auf die Sparren kommen Unterdeckplatten, darauf die Konterlattung und zum Abschluss die Latten, die später die Dachsteine tragen.
Und jetzt der Rest
Ab jetzt wird der Fortschritt weniger offensichtlich. Die Verbindung zwischen Wänden und Bodenplatte wird abgedichtet, die noch fehlenden Fassadenplatten werden vervollständigt, provisorische Absturzsicherungen montiert, die Dachbodentreppe eingebaut und die Dampfbremse überall verklebt. Günter kommt vorbei und macht die Rohbauabnahme. Wir besprechen einige offensichtliche Mängel, die aber zum Glück alle nicht allzu gravierend sind.
Am Donnerstag der ersten Woche wird das Garagendach mit Gefälledämmung und EPDM-Folie gedeckt. Die Attikaverblechung und das Hauptdach folgen in der zweiten Woche.
Kurz danach bringt der Jägersberger wieder seinen großen Bagger. Sobald das Gerüst abgebaut ist, werden wir mit dem Ringgrabenkollektor beginnen.