02.03.2024

Wer baut uns ein Haus?

Die Suche nach unserem Fertighausbauer

Der Anfang

Die Geschichte beginnt in der Blauen Lagune. Noch bevor wir uns eingeparkt haben, ist meine Entscheidung eigentlich schon gefallen. Direkt beim Eingang weht die Fahne einer Firma mit “Gen” im Namen. Als wissenschaftsbegeisterter Mensch gefällt mir das, auch wenn es nur der Name eines Firmengründers ist.

Wir machen also, komplett unvoreingenommen, mal einen Rundgang und schauen uns alle Häuser von außen und ein paar von innen an. Das Gen-Haus gefällt uns vom Stil her schon recht gut. Was uns allerdings noch besser gefällt, ist die Architektin, die nicht lange um den heißen Brei herumredet, sondern uns sofort über Möglichkeiten und Richtpreise aufklärt.

Abgesehen von der transparenten Herangehensweise finden wir (also eigentlich ich) den Wandaufbau toll. Klar, gegen Aufpreis bekommt man den wohl überall. Aber hier ist die Qualität Standard und die Fassade kommt ganz ohne EPS aus. Die diffusionsoffene Außenseite mit Hinterlüftung klingt für mich als Anfänger im Hausbau logisch (warum machen das nicht alle so?).

Jetzt aber wirklich!

Insgeheim haben wir schon unseren Favoriten, wir lassen aber erstmal ein paar Monate vergehen und fahren dann wieder in die Blaue Lagune. Diesmal dank vieler Stunden Recherche in Foren und auf einschlägigen Websites mit konkreten Fragen an die Vertreter dort. Wir nehmen uns vor, genau diese Fragen in jedem Haus dort zu stellen.

Erstes Haus: Ein klassischer Verkäufertyp. Leider relativ wenig Ahnung in technischen Belangen, keine (auch nur ungefähre) Preisauskunft. Dass die Preise im Katalog nicht das sind, was man auch tatsächlich bezahlt, kann uns aber auch der Verkäufer bestätigen.

Zweites Haus: Der Vertreter hockt in seinem Büro hinterm Schreibtisch, man merkt ihm an, dass er keine Lust auf uns hat. Er drückt mir Infomaterial in die Hand und verweist uns auf die Website. Vielen Dank dafür…

Drittes Haus: Nachdem der Vertreter ein paar Leute vor uns mit Informationen versorgt hat, sind wir an der Reihe. Die Reaktion auf unsere erste Frage: “Sie stellen die völlig falschen Fragen.” Etwas perplex fragen wir, was denn seiner Meinung nach die richtigen Fragen wären. “Fertigung in Österreich, Bonität, Alter des Unternehmens.” Gut, dafür hätten wir nicht extra herkommen müssen. Mich interessieren eher die technischen Aspekte, mit denen muss ich (hoffentlich) mein restliches Leben leben. Im weiteren Gesprächsverlauf erwähnt er nebenbei, dass er der Planer ist, mit dem wir im Auftragsfall das Haus planen würden. Damit ist dieses Unternehmen disqualifiziert. Immerhin eine brauchbare Information.

Etwas frustriert ändern wir unseren Plan und schauen uns mal wieder die neuen Häuser an. Holzfassaden und hohe Räume finden wir schön, sind aber wohl im Alltag unpraktisch.

Am Ende gehen wir noch einmal zum Gen-Haus. Wie es der Zufall will, ist auch diesmal wieder die Architektin vom letzten Mal da, heute auch mit ihrem Mann, der (soweit ich das verstanden habe) vorrangig für die technischen Aspekte der Planung zuständig ist. Wir bleiben fast eine Stunde hängen, diskutieren über Wand- und Deckenaufbauten, technische Aspekte, Abläufe und Kosten. Dass der Anbieter eher im hochpreisigen Segment unterwegs ist, wissen wir mittlerweile. Trotzdem ist unser Eindruck hier gegenüber den anderen um so viel besser, dass wir uns beim Hinausgehen schon fast sicher sind.